mJB: Spiegelbild der Saison

TSV Rot-Malsch – JSG Hemsbach/Laudenbach 21:22 (12:10)

Katastrophenstart und klarer Rückstand zu Beginn, Kampf und Aufholjagd, das Spiel tatsächlich gedreht, erst knappe, dann deutliche Führung, den Faden verloren, den Vorsprung auch, Rückstand und in der letzten Sekunde nach Rot für den Gegner per Siebenmeter doch noch die Chance zum Ausgleich – und die dann leider, leider vergeben. Das um ein Törchen verlorene Heimspiel der B-Jugend gegen die JSG Hemsbach/Laudenbach ist ein Spiegelbild der Saison, des beständigen Auf und Nieders zwischen sehr guten Leistungen und verständnislosem Kopfschütteln. Konstant ist nur die Inkonstanz. Und am Ende hat leider immer der Gegner das bessere Ende für sich.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Das Team kommt schlecht ins Spiel, liegt flott 0:3 (3.) hinten, findet dann aber in die Partie, kommt heran und gleicht zum 6:6 (14.) erstmals aus. Mit dem 10:9 (21.) geht der TSV in Führung, zur Halbzeit heißt es 12:10 (24.) – das ist verdient, weil in dieser Phase wenige Fehler gemacht werden, die Defensive stabil steht und vorne das Zusammenspiel funktioniert. Nach der Pause geht es genauso gut weiter, beim 14:10 (30.) sind es vier, beim 18:13 (37.) sogar beruhigende fünf Treffer Vorsprung. Es steht 20:16 (44.) und das Spiel nimmt eine weitere Wendung. Der TSV ist zwei Minuten in Unterzahl, spielt plötzlich vogelwild und kassiert in dieser Zeit drei Gegentore. Auch eine Auszeit hilft dem Team nicht mehr in die Spur zurück. Binnen fünf Minuten und sechzehn Sekunden haben die Gäste mit sechs Toren hintereinander das Spiel gedreht. Zwischendurch hat der TSV Pech mit einem Lattentreffer und sogar einem Wembley-Tor – glaubwürdige Augenzeugen schwören, dass dieser Ball hinter der Linie gewesen ist. Der nochmalige Anschlusstreffer zum 21:22 (50.), dreißig Sekunden vor Schluss, scheint zu spät zu kommen. Doch es folgt noch die finale Dramatik: Der letzte Angriff der Gäste wird abgepfiffen, ein Spieler wirft den Ball, um Zeit zu schinden, dennoch ins Rot-Malscher Tor und kassiert quasi mit der Schlusssirene Rot. Das heißt nach seiner Aktion aber auch: Siebenmeter für den TSV und die Chance, wenigstens einen Punkt in der Parkringhalle zu behalten. Hochspannung! Und riesige Enttäuschung. Denn leider wird die Gelegenheit nicht genutzt, es bleibt bei der unglücklichen Niederlage.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Mit 5:17 Punkten überwintert die B-Jugend auf dem zehnten und letzten Platz der Badenliga. Was macht Hoffnung, dieses Bild in den nach der Weihnachtspause kommenden sieben Partien noch zu korrigieren? Einerseits kann in dieser Klasse offensichtlich jeder jeden schlagen, haben die Löwen als Tabellenführer doch gerade gegen Stutensee-Weingarten verloren, gegen die wiederum Rot-Malsch einen von nur zwei Siegen in dieser verflixten Saison einfahren konnte. Zum anderen deutet das Team immer wieder an, was es wirklich kann – schon ein kleiner Tick mehr Konstanz hätte weit mehr Zähler eingebracht. Die nächste Chance, das zu beweisen, gibt es am Sonntag, 21. Januar, 14 Uhr, in der Reblandhalle gegen den Zweiten, die SG Leutershausen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Weil bald Weihnachten ist, wenigstens noch zwei schöne Geschichten am Rande: Der Schiedsrichter muss die Partie in Ermangelung eines zweiten Unparteiischen solo pfeifen und meistert das auch souverän – wie zu hören war, immer mit bangem Blick auf die Nachrichtenkanäle, steht ihm doch bald Nachwuchs ins Haus. Umso stärker ist die Leistung einzuordnen. Chapeau auch für den Torhüter der Gäste: Nach einer unübersichtlichen Situation wird er vom Referee befragt, ob er den Ball noch berührt hat, bevor dieser ins Aus gegangen ist. Das verneint der Torwart ehrlich, weshalb es Ballbesitz für den TSV gibt. Bemerkenswertes Fairplay!

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Es spielten: Luis Pfeffer, Andrè Paris (beide Tor), Moritz Gleie (1), Julius Gehring, Jonas Fischer, Leander Hofacker (1), Per Tauer, Finnegan Rößler (4), Bengt Tauer (2), Henrik Schwarz (5), Aaron Bohn (7), Alessio Eschbach (1).

(Text & Fotos: Armin Rößler)

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