mJB: Vier Siege für ein Halleluja

Die B-Jugend zieht souverän in die Badenliga ein

Vier Spiele, vier Siege, die Quali für die Badenliga geschafft – klingt nach einem entspannten, schönen Tag für die B-Jugend und ihre treuen Fans in Karlsruhe-Neureut. Entspannt? Leider nein. Schön? Auf jeden Fall. Ja, es war öfter (unnötig) knapp und nervenaufreibend, auf der Kippe und haarscharf an der Niederlage vorbei. Aber: Die Jungs haben sich allesamt ein riesiges Kompliment verdient – für eine leidenschaftliche Energieleistung über einen ganzen Tag und viermal 25 Minuten, die einige an den Rand ihrer Kräfte und darüber hinaus getrieben hat, für starke Vorstellungen, die alle Fehler vergessen machen, und vor allem für einen tollen Teamgeist, der schon jetzt eine spannende, sehenswerte Saison zum Mitfiebern verspricht. Schauen wir auf die vier Partien gegen Knittlingen (13:11), Neureut (17:12), Rintheim (16:15) und Hemsbach/Laudenbach (16:13).

 

 

TSV Knittlingen – TSV Rot-Malsch 11:13

Es ist der befürchtet zähe Auftakt in die Quali. In der ersten Partie des Tages ist beiden Teams die übergroße Nervosität anzumerken – klar, es steht eine Menge auf dem Spiel. Die Knittlinger fangen sich schneller, gehen mit 1:0 (2:10) in Führung und verteidigen den knappen Vorsprung lange. Auf Rot-Malscher Seite sind es in den ersten zehn Minuten zu viele Fehlversuche, um das Blatt schnell wenden zu können. Bei einer 5:4-Führung muss Knittlingen dann eine Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen (11:09). Doch statt die Überzahl nutzen zu können, kassiert Rot-Malsch ein weiteres Gegentor und schafft in 120 Sekunden keinen eigenen Treffer. So ärgerlich das ist, kommt ausgerechnet nach dieser unglücklichen Phase die Trotzreaktion. Bald steht es unentschieden (7:7/16:08), dann gehen die Jungs endlich mal in Führung (9:10/18:50) und geben diese nicht mehr ab. Und das trotz jetzt konfuser Schiedsrichter-Entscheidungen: Als es eigentlich Siebenmeter für Rot-Malsch nach Foul an Aaron Bohn geben muss, sieht Jonas Fischer die rote Karte (19:39). Dennoch baut das Team seinen Vorsprung auf zwei Tore aus (9:11/21:36 und 10:12/22:51). Dann zücken die Schiris ähnlich unverständlich auch noch für Finnegan Rößler den roten Karton (24:17), aber zum Glück lässt die Mannschaft dem Anschlusstreffer zum 11:12 (24:21) postwendend das Siegtor folgen (24:54). Ein hartes Stück Arbeit, aber ein wichtiger Sieg zum Auftakt.

Es spielten: Luis Pfeffer, Jonathan Back (beide Tor), Moritz Gleie (2), Julius Gehring, Jonas Fischer (1), Leander Hofacker (1), Dennis Tuncay (3), Finnegan Rößler (1), Luis Förderer (1), Henrik Schwarz, Aaron Bohn (4/1).

 

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

 

TSV Rot-Malsch – TG Neureut 17:12

Kompliment an die B-Jugend für die starke Reaktion, die sie nach dem schwierigen Spiel zeigt. Völlig unbeirrt von den Turbulenzen legt das Team einen sehr starken, souveränen Start hin, übernimmt von Anfang an das Kommando und baut die Führung über 3:0 (2:56) und 6:1 (8:18) zu einem deutlichen 10:4 (14:44) aus. Dann lassen es die Jungs im Gefühl des sicheren Sieges ein wenig schleifen, auch die zahlreichen Wechsel tragen ihren Teil dazu bei, dass die lange klare Überlegenheit verloren geht und die Partie ausgeglichener wird. Knapper als 15:12 (23:50) wird es aber nicht, am Ende hätte der Sieg noch deutlich höher ausfallen müssen.

Es spielten: Jonathan Back (Tor), Moritz Gleie, Julius Gehring (1), Leander Hofacker (3), Per Tauer, Finnegan Rößler (2), Bengt Tauer (2), Luis Förderer (1), Henrik Schwarz (4), Sijan Jenne, Aaron Bohn (4).

 

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

 

TSV Rot-Malsch – TSV Rintheim 16:15

Nach dem vorangegangenen Unentschieden zwischen Rintheim und Hemsbach/Laudenbach ist klar: Matchball für Rot-Malsch. Mit einem Sieg kann die Badenliga-Quali schon im dritten Spiel geschafft werden. Und diesen Sieg bringt das Team mit einer starken Leistung unter Dach und Fach, wenn auch am Ende mit mehr Mühe als gedacht. Einer Anfangsphase, in der ein, zwei offensive Unkonzentriertheiten den Gegner im Spiel halten (6:6/8:08), folgen sehr dominant gestaltete Minuten. Es heißt 8:6 (9:47), 11:7 (13:59) und 14:11 (20:44). Drei Tore Vorsprung, vier Minuten vor Schluss – alles klar? Mitnichten. Eine Zweiminutenstrafe für Aaron Bohn bringt die Rintheimer zurück ins Spiel, während Rot-Malsch zu wackeln beginnt und seine Chancen liegen lässt. Plötzlich steht es 14:14 (23:04). Aber dann zeigt das Team wieder seine Stärke. Kaum komplett, folgen die entscheidenden Tore zum 15:14 (23:43) und 16:14 (24:20), der erneute Anschlusstreffer mit der Schlusssirene ist zu verschmerzen.

Es spielten: Luis Pfeffer (Tor), Moritz Gleie, Julius Gehring (2), Leander Hofacker (5), Dennis Tuncay, Finnegan Rößler (1), Bengt Tauer (1), Henrik Schwarz (3), Aaron Bohn (4).

 

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

 

JSG Hemsbach/Laudenbach – TSV Rot-Malsch 13:16

Vor dem Anpfiff ist es ein schmaler Grat: Natürlich wollen alle auch das letzte Spiel noch gewinnen. Andererseits sind zwei Mann schon völlig platt, auch einige andere, die viel gespielt haben, nicht mehr ganz taufrisch, und die Trainer wollen auch denen, die noch nicht so sehr zum Zug gekommen sind, die verdienten Einsatzzeiten verschaffen. Würde es noch um etwas gehen, will man sich aber auch nicht vorwerfen lassen, die Partie abgeschenkt zu haben. Den Druck nimmt die Hemsbacher Konkurrenz aus Rintheim vom Kessel, die ihr letztes Spiel überraschend gegen Knittlingen verliert. Damit ist klar: Auch Hemsbach/Laudenbach hat die Qualifikation geschafft, es geht im finalen Duell des Tages „nur“ noch um Platz eins und zwei. Und natürlich um ein kleines Signal mit Blick auf die kommende Saison, wenn man sich wieder gegenübersteht …

Die Bergsträßler legen dann auch los wie die Feuerwehr, führen nach kaum vier Minuten verdient mit 4:0. Da hilft nur eins: Auszeit, taktische Umstellung. Und die greift. 4:3 (7:40), 5:5 (9:30), die erste Führung mit dem 6:7 (11:55), bald steht es 7:11 (18:39) und 9:14 (22:12). Klar, auch der Gegner ist jetzt langsam mit den Kräften am Ende. Aber am Ende eines langen Tages hätten die wenigsten dem Team noch einmal eine so starke Leistung zugetraut. Da ist es verzeihlich, dass es in Unterzahl beim 13:14 (24:20) ein letztes Mal knapp zu werden droht. Zwei Tore, beide durch Aaron Bohn, den unumstrittenen Topscorer des Tages, und vierzig Sekunden später ist der Kuchen gegessen. Vier Spiele, vier Siege, 8:0 Punkte, 62:51 Tore, Platz eins, die Badenliga kann kommen. Deshalb noch einmal: großes Kompliment, reife Leistung.

Es spielten: Luis Pfeffer, Jonathan Back (beide Tor), Moritz Gleie (1), Julius Gehring, Jonas Fischer (2), Dennis Tuncay (2), Per Tauer (1), Finnegan Rößler, Bengt Tauer, Luis Förderer, Sijan Jenne (2), Aaron Bohn (8/1).

 

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

 

Zu guter Letzt sei nicht verschwiegen, dass das Trainerteam Wert auf die Erwähnung der Tatsache legt, dass es trotz knapper Spiele und vieler kniffliger Entscheidungen, über die man durchaus geteilter Meinung sein könnte, in vier Partien keine einzige Ermahnung für die Rot-Malscher Bank gegeben hat. Das fürs Protokoll.

(Text & Fotos: Armin Rößler)

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