Vier Spiele, vier Siege – die B-Jugend des TSV Rot-Malsch qualifiziert sich beim Turnier in der Olympiahalle in Nußloch souverän für die Oberliga (wie die bisherige Badenliga jetzt heißt) in der Saison 2024/25. Gebangt werden muss nur im ersten Spiel gegen Gastgeber Nußloch, das aber auf den letzten Drücker von einem unnötigen Rückstand noch in einen verdienten Sieg gedreht wird. Danach folgen drei deutliche Siege gegen Knittlingen, Langensteinbach und Durlach – und ein Freudentänzchen der jubelnden Spielertraube. Auch die mitgereisten Fans sparen nicht an Applaus. Wenn es Grund zur Kritik gibt, dann wegen der Chancenverwertung: Es wären deutlich mehr Tore möglich gewesen.
TSV Rot-Malsch – SG Nußloch 13:12
Zum Auftakt gleich ein Krimi, und was für einer! Dabei sieht es in den ersten Minuten überhaupt nicht danach aus, als könnte gegen den – nach den Eindrücken der vorangegangenen beiden Partien – wohl stärksten Gegner des Tages überhaupt etwas anbrennen. Der TSV kommt perfekt ins Spiel, zeigt sich vom Anpfiff an treffsicher und gleichzeitig defensiv wieder sehr stabil. Das logische Ergebnis: Es steht 3:0 (3.) und 5:1 (5.). Leider kommt dann ein Bruch ins Spiel, nach der ersten Auszeit verkürzt Nußloch auf 5:3 (9.), nach einer fragwürdigen Zeitstrafe (die mit gleich zweimal zwei Minuten ausgesprochen wird, was bei nur fünfundzwanzig Minuten Spielzeit umso mehr schmerzt) heißt es plötzlich 6:6 (12.) und alles wieder auf Start. Die eigene nummerische Überlegenheit wird dann nicht entschlossen genutzt. Erst danach scheint der TSV mit dem 9:7 (17.) das Spiel wieder im Griff zu haben.
Doch es folgt Bruch Nummer zwei, Nußloch gleicht zum 9:9 (19.) und 10:10 (20.) aus, geht mit zwei weiteren Treffen sogar 10:12 in Front (23.). In dieser unnötig hektischen Phase haben sich die Fehler gehäuft, gerade noch rechtzeitig findet das Team zu seiner Souveränität zurück und biegt das Spiel: mit dem 11:12 (24.) und gleich zwei Siebenmeter-Toren in der Schlussminute: zum 12:12 (25.) und 13:12 (25.). Sehr cool. Verdient, wenn auch ein wenig glücklich am Ende – aber dieses Glück wird auch erzwungen und ist dann am Ende eben auch mit den Tüchtigen. Nußloch tröstet sich später mit Platz zwei und der ebenfalls erfolgreichen Qualifikation.
Auf dem Spielberichtsbogen: Matthis Bechtler, Per Tauer (beide Tor), Julius Gehring (1), Jonas Fischer, Leander Hofacker (1), Vito Gärtner (1), Finnegan Rößler (5/2), Leart Xhylani, Luis Förderer, Henrik Schwarz (2), Aaron Bohn (3).
TSV Rot-Malsch – TSV Knittlingen 15:8
Auch in der zweiten Partie der Quali gelingt der B-Jugend ein klasse Start. Der Gegner aus Knittlingen, der ebenfalls schon einen Sieg auf dem Konto hat, ist nur bis zum 1:1 (1.) richtig im Spiel, muss den TSV dann rasch auf 4:1 (3.) davonziehen lassen. Der bleibt gierig auf Tore, führt 7:2 (7.) und 10:4 (15.). Das fühlt sich nach einer Vorentscheidung an, allerdings schleicht sich jetzt auch die eine oder andere Nachlässigkeit ins Spiel. Einige unsaubere Abschlüsse verhindern eine noch deutlichere Führung als das 12:5 (17.).
Defensiv ist die Leistung aber wieder vorbildlich, obwohl jetzt noch stärker als im ersten Spiel durchgewechselt wird. Deshalb brennt auch nichts mehr an und die jederzeit überlegen geführte Partie wird sicher mit 15:8 nach Hause gebracht. Diesmal ohne die ganz großen Emotionen, die noch das erste Spiel bestimmt haben. Zwei Spiele, zwei Siege, das ist die halbe Miete.
Es spielten: Andre Paris (Tor), Niklas Rittmüller (1), Julius Gehring, Jonas Fischer (2), Leander Hofacker (5), Finnegan Rößler (2), Jan Hilgenhaus, Henrik Schwarz (2), Aaron Bohn (3), Thomas Valentin.
TSV Rot-Malsch – SV Langensteinbach 17:10
Öfter mal was Neues: Im dritten Spiel des Tages setzen die Jungs den Auftakt komplett in den Sand. Pfosten, Latte und der gegnerische Torwart verhindern in den ersten drei Versuchen Tor Nummer eins. Und so darf sich der bis dato punktlose SV Langensteinbach mehr als anderthalb Minuten lang an seiner in der ersten Minute erzielten 1:0-Führung erfreuen. Ist es Übermut, Arroganz, nur fehlende Konzentration oder schon die schwindende Kraft? Es dauert, bis das Visier scharf gestellt ist, dann setzt sich aber die spielerische Klasse durch. Nach dem Ausgleich zum 1:1 (3.) zieht der TSV auf 4:1 (7.) davon – so ungefähr hat man sich die Kräfteverhältnisse im Vorfeld auch vorgestellt.
Trotz einem verworfenen Siebenmeter und einer frühen Zeitstrafe muss man sich auch in diesem Spiel dank klarer Überlegenheit keine echten Sorgen machen. Mit dem 6:2 (10.), 8:3 (12.) und schließlich sogar 12:4 (18.) wird der Vorsprung immer weiter ausgebaut. Nicht verschwiegen werden darf allerdings, dass im Überschwang auch mindestens ein gutes halbes Dutzend Hochkaräter nicht genutzt wird. Gegen einen stärkeren Gegner rächt sich das, in der kommenden Runde kann es wichtige Zähler kosten, in diesem Spiel bleibt es ohne Konsequenzen. Mit dem 17:10 ist Sieg Nummer drei unter Dach und Fach. 6:0 Punkte sind allerdings noch nicht die sichere Qualifikation, da Nußloch (6:2) und der letzte Gegner Durlach (4:2) theoretisch noch vorbeiziehen könnten.
Für den TSV aktiv: Andre Paris, Matthis Bechtler (beide Tor), Julius Gehring (1), Jonas Fischer, Leander Hofacker (1), Vito Gärtner (2), Finnegan Rößler (6/2), Leart Xhylani (1), Luis Förderer (3), Henrik Schwarz (1), Aaron Bohn (2).
TSV Rot-Malsch – TS Durlach 21:10
Auf dem Papier mag die Ausgangslage spannend sein, auf der Platte ist sie das nicht lange. Es ruckelt diesmal kürzer, bis das Team in die Gänge kommt, dann rollt der TSV-Express. Ab dem 2:1 (3.) bewegt sich das Spiel in die gewünschte und erwartete Richtung, bis zum 6:1 (6.) sieht das sehr einseitig aus. Die Durlacher wehren sich, profitieren auch von ein paar wieder schlampig zu Ende gespielten Kontern und einem mehrfach gut reagierenden Keeper, müssen Rot-Malsch aber dennoch immer weiter davonziehen lassen: auf 8:2 (8.), 12:4 (13.) und 16:7 (18.). Auch in diesem Spiel kann munter durchgewechselt werden, an der grundsätzlichen Überlegenheit ändert sich nichts. Ein bisschen mehr Konsequenz im Abschluss und der Sieg hätte noch um einiges höher ausfallen können. Drei Treffer hintereinander schrauben am Ende das Ergebnis immerhin noch auf 21:10 und sorgen für eine souveräne Qualifikation für die neue Oberliga-Saison.
Im Einsatz: Andre Paris (Tor), Niklas Rittmüller (2), Julius Gehring (3), Jonas Fischer (2), Leander Hofacker (3), Finnegan Rößler (6), Jan Hilgenhaus, Henrik Schwarz (2), Aaron Bohn (2), Thomas Valentin (1).
P.S. Der Vorschlag, diesen Bericht mit „Nußloch ist eine Reise wert“ (langjährige Leser wissen, warum) zu betiteln und das mit wechselnden Orten für den Rest der Saison durchzuziehen, wurde von der Redaktion durchaus wohlwollend erwogen. Letztlich stimmte die Mehrheit dann aber doch ohne Angabe von Gründen dagegen.
(Text & Fotos: Armin Rößler)