HSG Walzbachtal – TSV Rot-Malsch 29:20 (15:8)
Den ersten Nackenschlag gibt es schon am Tag vor dem Spiel: Stutensee-Weingarten gewinnt in Nußloch (mit einem einzigen schlappen Törchen Vorsprung) und damit ist die Tabelle zemtiert: Für die B-Jugend bleibt nach einer insgesamt verkorksten Saison der zehnte und letzte Platz, egal, wie sie im finalen Spiel bei der HSG Walzbachtal abschneidet. Motiviert es die Jungs, dass sie bei einem Sieg immerhin sagen könnten, dass sie mit nur einem einzigen Pünktchen mehr auf Platz sieben gelandet wären? Gedankenspiele, Theorie und in einem Spiel, das letztlich ein Spiegel der Saison ist, irgendwie fehl am Platz.
Die Ausgangslage ist schon schlecht, und viel besser wird es dann auch nicht. Es folgt eines dieser Spiele, über die man am besten den Mantel des Schweigens ausbreitet, was unfair ist, weil die Jungs, obwohl die Luft raus ist, trotzdem noch einmal alles geben. Natürlich läuft es dennoch vom Start weg schlecht, Walzbachtal führt 3:0 (8.) und 5:1 (10.), das einzige Tor in dieser schwachen Anfangsphase resultiert aus einem Siebenmeter. Aus dem Spiel heraus will zunächst nichts gelingen, der Weg führt dann zunächst zweimal über außen (6:3, 11.) und dann endlich auch durch die Mitte sowie über weitere Siebenmeter – diesmal mit einer erstaunlichen Hundert-Prozent-Quote. Beim 11:8 (20.) sieht es so aus, als sei der TSV endlich bei der Musik.
Der Schein trügt, die kurze Phase bis zur Halbzeit wird zum Alptraum und zur Vorentscheidung: Läppische Fehler im Aufbau ermöglichen dem Gastgeber gleich vier Treffer in Folge. Dass mit dem Pausenpfiff wenigstens noch das 15:9 (25.) gelingt, ist letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik. Denn der Rückstand wächst auch in der zweiten Hälfte kontinuierlich weiter an, spätestens beim 20:11 (31.) haben auch die kühnsten Optimisten den Glauben an eine Wende verloren. In der Schlussphase darf beim verdienten Sieger die zweite Garde ran, der mit nur acht Feldspielern (aber drei Torhütern) angereiste TSV kann daraus kein Kapital mehr schlagen – es fehlt der Glaube und wohl auch die Kraft.
Nach den letzten guten Partien ist es dieses Mal vor allem defensiv zu wenig, statt der vorher bewiesenen Stabilität sieht das jetzt mehr nach Schweizer Käse aus. Und offensiv bleibt auch in diesem Spiel einfach zu viel liegen. Eben ein Spiegelbild der Saison. Schade! Aber: Nach der Saison ist vor der Saison.
Es spielten: Luis Pfeffer, Andrè Paris, Jonathan Back (alle Tor), Jonas Fischer (5), Dennis Tuncay, Henrik Schwarz (8), Sijan Jenne, Leander Hofacker (2), Finnegan Rößler (4/4), Josiah Rosarius, Bengt Tauer (1).
(Text & Fotos: Armin Rößler)