mJB: Saisonsieg Nummer eins

SG Stutensee-Weingarten – TSV Rot-Malsch 27:34 (7:12)

Inklusive der letzten Vorbereitungsspiele haben sich sechs Partien ohne Sieg angesammelt. Ein echter Berg aus negativen Erfahrungen, der sich vor der B-Jugend aufgebaut hat. Und der jetzt erst einmal Geschichte ist: Mit einem ungefährdeten Auswärtssieg in Weingarten feiert das Team am vierten Spieltag den ersten doppelten Punktgewinn und ist damit endgültig in der Saison angekommen. Satte 34 Tore in diesem Spiel, nachdem es bislang im Schnitt nur 20 waren, insgesamt 3:5 Zähler, vorübergehend Platz sechs in der Badenliga-Tabelle und Tuchfühlung nach oben – das liest sich doch gleich ein gutes Stück positiver, als die Wahrnehmung zuvor gewesen ist. Auch die Spieler sollten genau das aus ihrer Vorstellung mitnehmen: gesundes Selbstbewusstsein und Vertrauen ins eigene Können. Der erste Saisonsieg als Brustlöser.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Das Spiel beginnt fast wie gewünscht: Die Defensive steht sicher, vorne klappt vieles, wenn auch (natürlich) nicht alles. Eine 5:0-Führung in fremder Halle ist ein Wort. Dass sie erst in der 10. Minute zustande kommt, zeigt, dass trotzdem leider einige Chancen liegen gelassen wurden. Auch ein bisschen Glück gehört dazu, wenn das Gerüst noch nicht völlig stabil ist. Die SG Stutensee-Weingarten nimmt angesichts des klaren Rückstands früh eine Auszeit, erzielt danach das 1:5 (10.) und eigentlich auch viel zu schnell noch das 2:5 (11.) – ein Pfiff mitten in die Aktion hinein macht das Tor hinfällig, der TSV kassiert die erste von fünf Zeitstrafen, aber der Siebenmeter landet eben nicht im Netz. Stattdessen übersteht das Team die Unterzahl ohne Gegentreffer, zieht danach sogar auf 7:1 (14.) davon. Kompliment: Da haben die Jungs eine kritische Situation souverän gemeistert.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Zur ganzen Wahrheit gehören zwischendurch leider auch immer wieder schwächere Phasen, in denen die Konzentration ein bisschen nachlässt, die Kombinationen nicht zu Ende gespielt werden, zu früh der Abschluss gesucht wird. Und viel zu oft bleiben die Hundertprozentigen ungenutzt, am Ende hätten ohne größere Anstrengung locker zehn Tore mehr auf der Anzeigetafel stehen können: Schlampig abgeschlossene Konter und eine wundersam schlechte Siebenmeter-Bilanz – nur zwei Toren stehen fünf Fehlwürfe von vier verschiedenen Schützen gegenüber – hätten sich gegen einen stärkeren Gegner sicher gerächt. Die 12:7-Führung zur Halbzeit illustriert das Geschehen perfekt: Hinten lässt das Team kaum etwas zu, aber vorne bleibt einfach noch zu viel liegen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Wie es besser geht, erleben die erfreulich zahlreichen Gästefans zu Beginn der zweiten Hälfte: Plötzlich sind die Jungs treffsicher und führen 19:9 (31.) und 20:10 (32.). Danach wird es, vielleicht auch bedingt durch angesichts der klaren Führung verständlich viele Wechsel, wieder etwas vogelwilder, bei 23:13 (35.) sind es letztmals die zehn Tore Vorsprung, die es auch am Ende hätten sein dürfen, vielleicht müssen. Stattdessen machen die Gastgeber Boden gut, robben sich auf sechs (20:26, 42.) und sogar nur noch fünf Tore (25:30, 46.) Rückstand heran. Da steht dann auch die TSV-Defensive sichtlich luftiger als in den besseren Phasen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Letztlich brennt nichts mehr an, der verdiente Sieg gegen den aktuell Tabellenletzten gerät nie in Gefahr. Im Kontrastprogramm steht in der nächsten Partie (Samstag, 21. Oktober, 16 Uhr, Reblandhalle Malsch) das Duell mit dem Tabellenführer, den Rhein-Neckar Löwen 2, auf dem Programm. Bange muss den Jungs vor dieser sicher schwierigen Aufgabe nicht sein: Der Gegner hat einige Spieler im Kader, die sich noch gut an die Niederlage im C-Jugend-Duell der vergangenen Saison erinnern werden. Und wenn der TSV konzentriert übers ganze Spiel agiert, ist vieles möglich.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Die Sieger: Jonathan Back, Andrè Paris (beide Tor), Moritz Gleie (4), Julius Gehring (4/2), Jonas Fischer (4), Leander Hofacker (6), Finnegan Rößler (5), Luis Förderer, Henrik Schwarz (3), Aaron Bohn (5), Alessio Eschbach (3).

(Text & Fotos: Armin Rößler)

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