HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Rot-Malsch 38:19 (15:9)
Es gibt sie, die gebrauchten Tage, an denen einfach überhaupt nichts funktionieren will. Das kennen wir alle. Dass sich eine komplette Handball-Mannschaft ihren gebrauchten Tag kollektiv auf dasselbe Spiel legt, dürfte dagegen eher selten vorkommen. Insofern hat sich die mJC1 mit ihrem Gastspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen zumindest in dieser Hinsicht als außergewöhnlich hervorgetan. Das war‘s dann aber leider auch. 38:19 klingt deutlich und ist es auch, trotzdem selbst in dieser Höhe verdient. Dass die Jungs es natürlich viel besser können (und das ja auch schon gezeigt haben), ist direkt nach dem Spiel kaum ein Trost. Mit Blick auf die zweite Hälfte der Saison aber schon. Es heißt, die richtigen Lehren aus dieser deftigen Niederlage zu ziehen und wieder die eigenen Stärken auf die Platte zu bringen.
Natürlich machen es sich die schon etwas älteren Zuschauer auf der Tribüne der Nordstadthalle in Schwetzingen leicht, wenn sie über die fehlenden „cojones“ knurren. Dennoch ist etwas Wahres dran: Der Wille, die Entschlossenheit, der Mut, die die Mannschaft bislang in dieser Saison ausgezeichnet haben, sind bei dieser Auswärtspartie beim Tabellendritten nicht zu sehen. Dadurch geht die defensive Stabilität flöten, eine latente Unsicherheit schwebt über jedem Pass und Wurf. Zuspiele kommen aus kürzester Distanz nicht zum Mitspieler, Großchancen, die sonst auch mit verbundenen Augen zum Torerfolg führen würden, bleiben ungenutzt, werden regelrecht vergeudet, und hinten sind die Löcher größer als in jedem Schweizer Käse. Der Gegner ist gut, aber nicht so gut. Das erinnert ans Hinspiel (31:43), als ebenfalls mit ein bisschen Phantasie deutlich mehr drin gewesen wäre. Diesmal nicht, dafür läuft es in jeglicher Hinsicht zu schlecht.
Schnell steht es 7:2 (9.), dann 10:4 (14.), da scheint schon alles klar. Hoffnung macht ein kurzer Zwischenspurt, die einzig starke Phase des Teams, das auf 11:7 (17.) verkürzt. Geht da noch was? Nein, der Faden reißt wieder, mit dem Halbzeitpfiff steht es 15:9. Direkt nach der Pause lassen die Gastgeber vier Treffer hintereinander folgen, damit sind jegliche Träume von einer Wende passé. Resignation macht sich breit und das Spiel geht letztlich dahin.
Schade, aber kein Weltuntergang. Nach bislang acht Spielen (die wenigsten der zehn Mannschaften) steht die mJC1 in der immer noch schiefen Tabelle mit 9:7 Punkten auf Platz fünf und damit weiter im Windschatten der ASG Dossenheim/Leutershausen (12:10), die im Hinspiel bereits besiegt wurde – Platz vier ist in Reichweite und sollte das Ziel bleiben. Ein Start ins neue Jahr ohne weitere Verletzungen und Krankheitsfälle wäre dafür sicher hilfreich. Dann hat das Team das drin.
(Autor: Armin Rößler/Foto: Moni Bechtler)