mJB: Meckern auf hohem Niveau

Handball Wölfe Plankstadt – TSV Rot-Malsch 15:34 (8:15)

Wie sich die Spiele doch ähneln: Schon in der Hinrunde war der TSV den Wölfen aus Plankstadt sehr deutlich überlegen, hatte in der ersten Halbzeit aber das Torschießen vergessen (15:10) und die Partie erst in der zweiten Hälfte auch auf der Anzeigetafel dominiert (Endstand 37:19). Nun das Wiedersehen, zu unchristlicher Stunde um zwölf Uhr morgens an einem Sonntag, mit praktisch identischem Verlauf: Der TSV ist die bessere Mannschaft, hat defensiv alles im Griff, lässt wieder in den fünfundzwanzig eine ganze Reihe bester Chancen liegen und schraubt erst nach der Pause das Ergebnis in die angemessenen Dimensionen. Fünfzehn Gegentreffer sprechen für eine starke Abwehrleistung des weiter verlustpunktfreien Tabellenführers der Oberliga Baden. „Nur“ vierunddreißig eigene Tore sind dagegen mindestens zehn zu wenig. Meckern auf hohem Niveau …

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Wenn der Erste beim Neunten antritt, liegen die Karten offen auf dem Tisch. Und trotzdem spielt der Gastgeber seine Trümpfe zunächst besser aus – zumindest knapp über vier Minuten lang bis zum 2:1. Erst dann kommen die Asse des TSV so langsam zum Zug und drehen in einer sehr konzentriert geführten Phase den Rückstand in eine klare 7:2-Führung (9.). Als wäre damit die Partie schon entschieden, häufen sich nun die schlampigen Abschlüsse, gute Offensivszenen und vor allem Tore werden Mangelware. Bis zum 8:3 (13.) brauchen die erfreulich zahlreich mitgereisten Fans ganz schön viel Geduld. Und auch danach ist das zwischenzeitliche Feuer erloschen, das Spiel plätschert eher undramatisch dahin. Das gilt ebenso für die Heimmannschaft, die jetzt zumindest insoweit mithalten kann, dass sie den Rückstand nicht ins Uferlose anwachsen lässt.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Zwei Treffer hintereinander (23., 25.) haben den TSV zur Halbzeit mit 15:8 etwas komfortabler in Front gebracht, dann geht es zunächst noch eher ausgeglichen weiter. Das 18:11 (31.) leitet den entscheidenden Zwischenspurt ein, jetzt klappt es endlich auch wieder zuverlässig vor dem gegnerischen Tor. Rot-Malsch zieht mit neun (!) Toren in Folge unwiderstehlich auf 26:11 (38.) davon. Auffällig sind die vielen Ballgewinne durch konsequentes und cleveres Abwehrverhalten, die immer wieder in schnelle Konter und meist auch Treffer umgemünzt werden. Jetzt kann man sich sogar den Luxus leisten, zehn Minuten vor dem Abpfiff drei Spieler zur A-Jugend ziehen zu lassen, um bei deren Auswärtspartie in Schwetzingen den personellen Notstand zu lindern. Trotzdem brennt nichts mehr an, ganz im Gegenteil. Auch die Jungs, die tags zuvor mit der B2 die vorzeitige Landesliga-Meisterschaft feiern durften, stehen heute wieder einmal ihren Mann. Der Vorsprung wird erst gehalten, nach dem zwischenzeitlichen 30:15 (46.) durch die Gastgeber dann zum Ende hin mit vier weiteren Toren hintereinander sogar noch deutlicher ausgebaut.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Nichts Neues gibt es in der Tabelle: Der TSV Rot-Malsch steht nach vierzehn von achtzehn Partien mit 28:0 Punkten an der Spitze, der TSV Rintheim hat als einziger noch relevanter Verfolger sein Punktekonto schon samstags kampflos auf 24:4 Zähler ausgebaut. Ob das direkte Duell gegeneinander am allerletzten Spieltag zum großen Showdown wird oder sich die Meisterschaft schon vorher entscheidet, wird sich zeigen: Auf den TSV wartet am Bundestagswahlsonntag, 23. Februar, 16 Uhr, in der Malscher Reblandhalle mit dem Dritten, der HG Oftersheim/Schwetzingen, noch einmal eine Prüfung der schwereren Art. Zuschauerunterstützung ist beim (hoffentlich) nächsten Schritt in Richtung Badischer Meisterschaft höchst willkommen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Es spielten: Andrè Paris (Tor), Per Tauer (erst Feld, dann Tor), Henrik Schwarz (4), Fabian Götz (4), Thomas Valentin (4), Julius Gehring (4), Aaron Bohn (7), Jonas Fischer (3), Vito Gärtner (1), Sijan Jenne, Finnegan Rößler (7).

Text & Fotos: Armin Rößler

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