TSV Rintheim – TSV Rot-Malsch: 31:34 (15:19)
Drei Wochen nach der vorzeitigen badischen Meisterschaft hat unsere mJA ihrer Meistertorte das angestrebte Sahnehäubchen aufgesetzt: Mit einem Sieg beim TSV Rintheim haben die Jungs die Saison ohne Verlustpunkt abgeschlossen. „18 Spiele – 18 Siege“ klingt vielleicht ein wenig nach Schlager aus den Siebzigern (in memoriam Dieter-Thomas Heck), ist aber tatsächlich das verzückende Bild der Abschlusstabelle der mJA-Badenliga 2023/24.
„Mal schnell die Dose nehmen, Sprühsahne auf die Torte und fertig“ beschreibt wahrscheinlich treffend die Erwartungshaltung, mit der Spieler und Fans an diesem Samstagnachmittag für das letzte Saisonspiel nach Rintheim reisten – war der Gegner doch Tabellenvorletzter und im Hinspiel mit 31:20 regelrecht abgefertigt worden. Und als die Anzeigetafel bereits nach 7 Minuten 2:7 zeigte, schien es auch nach einem locker aus dem Handgelenk gesprühten Sahnehäubchen für die Meistertorte auszusehen. Doch dann fing die Sprühsahnedose an zu stocken und Rintheim bekam ordentlich Lust, einen hässlichen Fleck auf die weiße Weste unserer Jungs zu spritzen – Autolackdose statt Sahnedose. Schmeckte dem gut bestückten TSV-Fanblock das 12:18 nach 25 Minuten noch sahnig süß, stellte sich beim 22:23 nach 42 Minuten ein leicht säuerlicher Beigeschmack ein, der auch beim 27:28 nach 51 Minuten noch anhielt und inzwischen von einer bedenklichen Verkrampfung der Kaumuskulatur (für passionierte Hobbymediziner: Myoarthropathie) begleitet wurde. Kompliment an die Trainer, die trotz des knappen Spielstands weiterhin höchst eifrig durchwechselten und so – wie auch in den Spielen vorher – allen beteiligten Spielern ordentlich Spielzeit gaben. Das kennt man bei so manch anderem Team auch anders. Am Ende reichte es dann auch mit 31:34 für besagtes Sahnehäubchen und danach, dass dieses nicht ganz formvollendet ausfiel, fragt schon in Kürze niemand mehr.
Entscheidend ist am Ende auch allein die Torte und nicht ihr Häubchen. Und diese Torte der mJA 2023/24 ist wahrlich eine Kalorienbombe. Im Schnitt 32 geworfene gegenüber 23 kassierten Toren pro Spiel ist eine beeindruckende Statistik. Wichtiger ist jedoch, dass es riesigen Spaß gemacht hat, die Jungs zu erleben, ihre Choreografie aus Geschick und Abgebrühtheit zu bestaunen, ihren Teamgeist zu bewundern und sie um ein Trainergespann zu beneiden, das Harmonie und Motivation mit Disziplin und Leistungsstreben so verrührt hat, dass als Saisonleistung eben kein trockener Marmorkuchen, sondern eine üppige und äußerst wohlschmeckende Sahnetorte raussprang. Und auf diese Torte können sowohl die Spieler und Trainer als auch die Meister-Mamis nebst weiteren Eltern sowie die Fans und – last but not least – die TSV Rot-Malsch so richtig und langanhaltend stolz sein. Womit wir nochmal beim Schlager der Siebziger sind: ‚Aber bitte mit Sahne‘ von Udo Jürgens hat ja vielleicht auch die Generation Z schon mal gehört – Stimmt’s, Digger?
Unsere mJA-Tortenbäcker:
Henrik Dirks, Tim Nagel (beide Tor), Paul Grüneberg (7), Stephan Rypinski (6), Noah Brühmüller (4), Ben Hütten (4), Ben Taljanovic (4), Diego Kehrer Treceno (3), Carlos Brucker (2), Lennard Moser (2), Fabio Cop (1), Tim Petersilie (1), Simon Schneiders, Noah Taljanovic (als Offizieller), Niklas Walter
Trainer: Robert Grüneberg, Michael Moser