TSV Rot-Malsch – Handball Wölfe Plankstadt 24:19 (11:7)
Für Skatspieler ist ein Spiel ohne drei Buben eine risikoreiche Angelegenheit und nur erfolgversprechend, wenn die Spielkarten, die man neben dem nur einen Buben auf der Hand hat, richtig gut sind und das Fehlen von drei Buben ausgleichen.
Das Spiel unserer männlichen A-Jugend zur Primetime am Samstagabend hatte etwas von einem solchen „Ohne drei“-Skatspiel. Die fehlenden Kreuz- und Pik-Buben waren die verletzten Lennard Moser und (nach wenigen Minuten Spielzeit) Paul Grüneberg, zwei der absoluten Top-Leistungsträger der bisherigen Saison. Der fehlende Herzbube war die Unsicherheit, mit wie viel Motivation die Jungs ins heutige Spiel gehen würden, nachdem das große Saisonziel, die badische Meisterschaft, ja bereits im letzten Spiel eingefahren wurde.
Was das Publikum zu sehen bekam, war ein „Ohne drei“-Bravourstück. Mit den Handballwölfen aus Plankstadt war nicht irgendwer, sondern der Tabellendritte der Badenliga zu Gast – zweifellos mit der Motivation angereist, als erster(!) in dieser Saison der Rot-Malscher mJA einen oder gleich zwei Punkte abzuknöpfen. Doch unsere Jungs zeigten recht schnell, dass sie sich vom ausgiebigen Feiern der errungenen Meisterschaft gut erholt hatten, dass der Motivations-Tank noch ordentlich gefüllt ist und dass das Fehlen des Kreuz- und des Pikbuben nicht an ihrem Selbstvertrauen nagt. Das war auch nötig, weil der Gegner unserem Team alles abverlangte. Mit 11 Toren legte Ben Hütten eine Show aufs Parkett, die gleich bei mehreren im Publikum die Frage aufwarf, was ihm seine Eltern denn wohl zum Mittagessen gegeben haben (Antwort: gar nichts, der junge Mann aß außerhäuslich und gönnte sich ein Rumpsteak „in der Minerva“ in Malsch). Auch Noah Brühmüller zeigte sowohl als Regisseur als auch mit 5 Feld- und 4 Siebenmetertoren eine Glanzleistung. Besonders beeindruckend war jedoch, dass sich alle TSV-Spieler an diesem Abend als Trumpfkarten zeigten und mit großem Engagement und richtig guten Leistungen in Abwehr und Angriff, aber insbesondere auch mit großem Teamgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit so manchen Stich machten und zum Sieg beitrugen.
Die Geschichte des Spiels selbst ist schnell erzählt: Beim 2:3 nach 11 Minuten führte der Gegner zum ersten und letzten Mal, mit einem Viertorelauf zum 6:3 setzten unsere Jungs ihre erste Duftmarke und mit 11:7 ging es in die Pause. Mit dem 12:11 kamen die Handballwölfe nach 35 Minuten nochmal auf ein Tor heran. Aber schon 4 Minuten später stellten unsere Jungs mit dem 15:11 den alten Abstand wieder her, ließen dann nichts mehr anbrennen und brachten das Spiel mit 24:19 über die Ziellinie. Hört sich einfach an, war es aber nicht.
Die Trainer waren mit ihrem Team zufrieden. Michael Moser sagte „Das Spiel war ein hartes Stück Arbeit, Plankstadt hat uns alles abverlangt. Alles andere als ein Spaziergang.“ Robert Grüneberg ergänzte: „Es war wieder eine sehr gute Teamleistung. Jeder hat sich voll reingehängt. Genau das wollen wir von den Jungs sehen!“
Fazit (in drei Akten): 1) Großes Kompliment an alle mJA-Spieler und -Trainer zum Hochhalten von Motivation, Einsatz und Siegeswillen trotz bereits erreichtem Saisonziel. 2) Dass es auch ohne Kreuz- und Pikbuben geht, macht Hoffnung für die nächste Saison. 3) „Minerva“-Steaks sind leistungsfördernd.
Für unsere TSV spielten:
Tim Nagel, Henrik Dirks (beide Tor), Ben Hütten (11), Noah Brühmüller (9), Simon Schneiders (2), Tim Petersilie (1), Niklas Walter (1), Carlos Brucker, Fabio Cop, Paul Grüneberg, Felix Schönemann, Ben Taljanovic, Noah Taljanovic
Trainer: Michael Moser, Robert Grüneberg