SG Leutershausen – TSV Rot-Malsch 27:19 (13:9)
Passend zu Kerwezeit und Weinlese lässt sich festhalten: Die Trauben hängen hoch. Für die B-Jugend aktuell zu hoch, auch in Leutershausen war nichts zu holen. Nach drei Spielen in der neuen Badenliga-Saison steht nur ein einziger Punkt auf der Habenseite. Dabei hapert es dieses Mal vor allem in der Offensive: Die Angriffe werden nicht konsequent zu Ende gespielt, wiederholt halbherzige Würfe produziert und mehr als hundertprozentige Chancen verballert. Da scheint es am absoluten Willen zu fehlen, das Tor erzielen zu wollen, vielleicht auch am Selbstvertrauen. Warum? Das bleibt ein Rätsel.
Das Spiel in Leutershausen beginnt zäh, mit vielen leichten Fehlern auf beiden Seiten und nur wenigen Toren. Ein einziges Mal steht beim 3:1 (6.) ein Zwei-Tore-Vorsprung für die Gastgeber auf der Anzeigentafel, sonst bleibt es eng. Mit dem 6:7 (14.) geht dann erstmals der TSV in Führung, der in dieser Phase stabiler aufgetreten ist und sich gefangen zu haben scheint. Doch das war‘s dann auch schon mit der Herrlichkeit: Leutershausen schafft den Ausgleich, der TSV kassiert die erste Zeitstrafe des Spiels und, während die hundertzwanzig Sekunden in Unterzahl runterticken, gleich drei Gegentreffer in Folge. Und es wird leider auch mit voller Kapelle nicht mehr besser, plötzlich heißt es 13:7 (22.) für die SG. Eine völlig unerklärliche Schwächephase, ein Einbruch, der nicht mehr zu reparieren ist.
Zwei Tore vor, eines nach der Pause lassen bei 13:10 (27.) noch einmal kurz Hoffnung aufkeimen, doch dann ziehen die Hausherren wieder davon: auf 15:10 (30.), 19:13 (39.) und 21:14 (45.). Echte Gegenwehr findet in dieser Phase nicht mehr statt, die Köpfe sind unten, statt Kombinationsspiel sind fast nur noch Einzelaktionen zu sehen, die meist erfolglos bleiben. Da ist dann auch Resignation dabei. So fällt die Niederlage hinten raus vielleicht etwas zu hoch, aber sicher nicht unverdient aus.
Der nächste Gegner, die SG Stutensee-Weingarten, ist zum Zeitpunkt dieser Niederlage nur schwer einzuschätzen, hat das Team doch noch kein einziges Spiel ausgetragen und muss nun binnen einer Woche dreimal ran, mit dem Abschluss am Samstag, 14. Oktober, 15 Uhr, in der Walzbachhalle in Weingarten gegen Rot-Malsch. Um im Bild der einleitenden Sätze zu bleiben: Die süßesten Trauben (zum Beispiel der erste Saisonsieg) hängen bekanntermaßen am höchsten. Aber, so sagt der Philosoph und Psychologe Erich Fromm ganz richtig, Glück (und damit natürlich auch Spielglück) „ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung“. Und ganz ohne Trauben oder andere Früchte: Die Zeit wäre reif dafür.
Es spielten: Andrè Paris, Jonathan Back (beide Tor), Henrik Schwarz (4), Alessio Eschbach (3), Aaron Bohn (3), Bengt Tauer (2), Finnegan Rößler (2), Per Tauer (1), Leander Hofacker (1), Moritz Gleie (1), Julius Gehring (1/1), Jonas Fischer (1).
(Text & Fotos: Armin Rößler)