Mit zwei kämpferisch einwandfreien Leistungen konnte sich die 1Brot am Wochenende des 07./08. Mais mit zwei Siegen die Meisterschaft in der Bezirksliga 1 sichern. Ein Aufstieg ist leider nicht möglich, dennoch zeigte die Mannschaft große Entschlossenheit, um sich den Titel zu holen. Wäre man nur mit halber Leistung angetreten, wäre es schlichtweg auch unfair gegenüber den Mannschaften gewesen, welche ebenfalls in das Final Four wollten, dies aber nicht erreichten. Das erstmalig (und manche hoffen vermutlich auch einmalig) ausgetragene Final Four Turnier begann am Samstag in Ketsch mit den Halbfinals und fand seinen Abschluss schließlich mit den Finalspielen am Sonntag in Weinheim. Die 1Brot hatte dabei den kleinen Vorteil, das erste Halbfinale zu bestreiten. Somit hatte man ein wenig mehr Regenerationszeit. Ein weiterer Vorteil dürfte auch gewesen sein, dass man ohne den Aufstiegsdruck antreten konnte. Doch nun zu den beiden Partien.
TSG Ketsch – TSV Rot II 21:22 n.V. (17:17; 9:8)
Im Halbfinale traf man auf die erste Herrenmannschaft der TSG Ketsch. Die Gastgeber hatten während der gesamten Runde nicht eine einzige Niederlage einstecken müssen. Zwar traf die 1Brot nur in der Vorbereitung auf die TSG und konnte die Partie gewinnen, jedoch war klar, dass diese Partie eine völlig andere werden würde.
Beide Mannschaften starteten sichtlich nervös in das Match. Vor einer unbekannt großen Kulisse konnten zunächst mehr Fehler als Tore begutachtet werden. So war es nicht verwunderlich, dass es nach knapp 15 Minuten nur 4:3 für die TSG stand. Gerade zu Beginn der Partie erzielte der TSV seine Treffer hauptsächlich über den Kreis, während die Ketscher Moskitos ihre Treffer vor allem über den Rückraum erzielten. Mit fortlaufender Spieldauer wurden die Gastgeber jedoch sicherer, was sich in einer 7:4 Führung spiegelte. Nun kam eine für viele überraschende Auszeit der TSG. Diese war jedoch eher von Vorteil für unsere Männer. Innerhalb weniger Minuten konnte man sich auf 9:8 herankämpfen, was auch der Pausenstand war. Bereits hier war zu sehen, dass Torhüter Daniel Döring (DD), welcher in der Auszeit für Alex Guse ins Tor gekommen war, ein starker Rückhalt werden würde.
Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Die Partie wurde nach wie vor von vielen Fehlern bestimmt und keine Mannschaft konnte sich wirklich absetzen. Auch in der zweiten Hälfte betrug die größte Führung für die TSG beim Stand von 12:9 und 13:10 nur drei Treffer. Im Handball ist das nichts. Nach und nach kämpfte sich die 1Brot wieder an die Gastgeber heran und erzielte vier Treffer in Folge, was sich im Spielstand von 13:14 spiegelte. Mit ausschlaggebend war der bereits genannte DD, welcher sich von Minute zu Minute steigerte und auch Raphi Linder, welcher in der Offensive geschickt die Fäden zog und selbst eine hohe Torgefahr ausstrahlte. Die letzten Minuten der regulären Spielzeit waren wieder ausgeglichen. Der letzte Treffer fiel in der 54. Spielminute zum 17:17. Somit ging es in die Verlängerung. Zwei Mal fünf Minuten hieß es nun.
In der Verlängerung erwischte der TSV den besseren Start und konnte sich mit zwei Toren in Folge auf 17:19 absetzen. Jedoch wurde die gesamte Partie noch fehlerbelasteter. So verpasste man es durch überhastete Abschlüsse, die TSG auf sicherer Entfernung zu halten. Dementsprechend konnten diese auch immer wieder den Anschluss herstellen. Das Genick der Gastgeber brach aber in der Schlussphase durch unseren DD im Tor. Nach übereinstimmenden Augenzeugenberichten parierte er am Ende der Verlängerung unter anderem vier Tempogegenstöße, einmal sogar mit einer wahnsinnigen Doppelparade. Davon konnte sich die TSG nicht mehr erholen. Zwar schafften diese noch den Anschluss zum 21:22, aber die Butter ließ man sich nicht mehr vom Brot nehmen und so zog man verdient ins Halbfinale ein.
Mannschaft
Alexander Guse (Tor), Daniel Döring (Tor)
Alexander Hotz, Florian Thome, Tim Billmaier, Andreas Wagner (5), Felix Stadter, Christian Breitenstein (2), Manuel Thome (2), Tim Geider (3), Raphael Linder (5), David Grün (3/2), Manuel Müller (2), Kim Förster
TSV Rot II – TSG Weinheim
Nach dem hart erkämpften Sieg gegen die TSG Ketsch stand nun das Finale gegen einen bekannten Gegner an. Gegen die TSG Weinheim konnte man in eigener Halle deutlich gewinnen, auswärts musste man jedoch eine vermeidbare Niederlage einstecken. Dementsprechend gewarnt war man.
Der Beginn der Partie gestaltete sich recht schwierig. Die Torhüter beider Seiten konnten ihren Kasten lange Zeit relativ frei von Treffern halten, sodass es nach zehn gespielten Minuten nur 2:3 für die TSG Weinheim stand. Durch einen kleinen Lauf konnte sich die TSG auf 2:6 absetzen. Diese vier Tore Führung konnten die Gastgeber auch bis zum 5:9 halten, danach wachte die Badenligareserve jedoch auf und konnte sich bis zur Halbzeitpause eine 12:11 Führung erspielen.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatte definitiv die 1Brot. Während man selbst recht erfolgreich auf das Tor werfen konnte, trafen die Gastgeber kaum noch, was sich im Spielstand von 20:14 nach knapp 51. Minuten spiegelte. Damit fing man sich in 21 Minuten nur drei Tore ein, während man selbst acht erzielen konnte. Davon erholten sich die Gastgeber nicht mehr. Die restliche Partie plätscherte ein wenig vor sich hin. Die 1Brot konnte sich noch etwas weiter absetzen, sodass am Ende ein verdienter 25:18 Sieg zu Buche stand. Auf beiden Seiten war die Freude nun recht groß, denn durch den Finaleinzug des TSV Rot war klar, dass der Finalgegner auf jeden Fall in die Landesliga aufsteigen wird. An dieser Stelle herzliche Glückwünsche an die TSG Weinheim. Aber auch an unsere Mannschaft müssen Glückwünsche gerichtet werden. In souveräner Manier sicherte man sich die Bezirksligameisterschaft, was vor allem nach den beiden Niederlagen in Sandhausen und Weinheim nur noch wenige für möglich hielten. Dennoch gab sich die Mannschaft nie auf und kämpfte sich durch den Rest der Runde. Die Meisterschaft wurde danach noch gebührend gefeiert. Wie lange es ging, darüber legen wir den Mantel des Schweigens . Gerüchte wurden laut, man hätte beim Feiern ein Stromkabel zerrissen, was zum Stromausfall am Montagmittag führte, dies kann jedoch dementiert werden .
Mannschaft
Alexander Guse (Tor), Daniel Linder (Tor)
Alexander Hotz (2), Sebastian Körner, Florian Thome (1), Tim Billmaier, Andreas Wagner, Felix Stadter (2), Christian Breitenstein (1), Tim Geider (5), David Wribe (1), Raphael Linder (4), David Grün (7/4), Andre Weis (2)
Diese Meisterschaft ist das perfekte Abschiedsgeschenk für unseren scheidenden Coach Jonas Kari. Jonas, vielen Dank für diese Saison. Auch wenn es oft wohl nicht ganz einfach war (hauptsächlich durch uns und weniger aufgrund von Corona ), bist du mit uns durch diese sch*** Runde gegangen und hast uns zum Meistertitel gecoached. Es ist sehr schade dass du gehst aber immerhin gehst du als Meistercoach. Es war uns eine Ehre und hoffentlich sehen wir uns in Zukunft in der ein oder anderen Sporthalle wieder!