mJA: Im letzten Drittel fehlen die Körner

TSV Rot-Malsch (mJA) – HG Oftersheim/Schwetzingen (mJB) 30:33 (9:7/21:15)

Zwei Drittel lang gut, im letzten Abschnitt dann ausgepowert und physisch ohne Chance, noch mal zuzulegen – das fasst den vorletzten Test der neuen A-Jugend des TSV Rot-Malsch vor der Regionalliga-Qualifikation zusammen. Gegner ist die B-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen. Das ist keine Laufkundschaft, will das Gäste-Team doch versuchen, sich für die Bundesliga zu qualifizieren. In sehr ähnlicher personeller Konstellation stand man sich in der vergangenen Saison noch in der Oberliga Baden gegenüber. Da gab es zwei Siege für Rot-Malsch, jetzt im Test steht nach zwei gewonnenen Dritteln unterm Strich dann doch eine Niederlage. Die schmerzt nach einer sehr intensiven Partie allerdings nur bedingt.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Was wirklich zählt, sind die Erkenntnisse, die das Trainerteam (in dem Jonas Fertig seinen Einstand feiert) aus dem Spiel gewinnen kann – und das sind einige. Etwa den Eindruck, dass die Defensive so langsam zu der Stabilität findet, die man aus dem B-Jugend-Meisterjahr kennt. Oder die Erfahrung, dass auch die Offensive wieder in Schwung kommt und treffsicherer agiert. Ebenso auffällig wie erfreulich, wenn auch keine ganz neue Erleuchtung, dass viele Spieler sehr variabel auf den unterschiedlichsten Positionen ohne echten Qualitätsverlust agieren können – das macht das TSV-Spiel für den Gegner schwer greifbar. Weniger schön: Dass hinten raus die Körner fehlen, liegt unterm Strich leider auch daran, dass es in der Spitze an der Breite fehlt. Der eine oder andere darf gerne noch zulegen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Der Auftakt in der Reblandhalle ist vielversprechend. Der TSV führt 1:0 und 2:1, muss dann zweimal einen Rückstand (2:3, 3:4) ausgleichen und legt vom 4:4 bis zum 7:4 eine erste sehr starke Phase hin. Das 9:7 nach den ersten zwanzig Minuten spiegelt die Kräfteverhältnisse bis zu diesem Zeitpunkt gut wider, die relative Torarmut zeigt aber auch, dass noch längst nicht alles Gold ist, was glänzt. Hinten hui, vorne (immer mal wieder) pfui.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Der mittlere Abschnitt ist der ansehnlichste der kompletten Partie, die erfreulich vielen Zuschauer (die, auch dank der zahlreichen Gästefans, für eine – gerade für ein Testspiel – tolle Atmosphäre sorgen) sehen jetzt Handball auf einem wirklich guten Niveau. Der TSV lässt Oftersheim/Schwetzingen noch einmal herankommen (11:10 und 12:11), übernimmt dann aber klar das Kommando. Über 17:11 wird der Vorsprung sogar auf 20:12 ausgebaut, der Gast hat jetzt nur ganz wenig zu melden. Dass es nur mit 21:15 nach bislang vierzig Minuten in die zweite Pause geht, ist zu diesem Zeitpunkt noch eher ein Schönheitsfehler.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Im dritten Drittel (jetzt allerdings über dreißig Minuten) kippt das Spiel. Einigen TSV-Akteuren, die zu lang auf der Platte stehen (müssen), geht sichtlich die Puste aus. Der Gast kann personell besser nachlegen, sein Torwart scheint zudem entschlossen, die Partie ganz allein zu gewinnen. Beim 22:22 steht es erstmals wieder unentschieden, ab dem 25:26 nimmt das Unheil seinen Lauf. Das ist am Ende – 30:33 – schade, aber auch kein Beinbruch.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Fast wichtiger, dass jetzt auch die Quali-Gegner feststehen. Das Turnier wird am Sonntag, 27. April, in Böhmenkirch im Landkreis Göppingen über die Bühne gehen. Der TSV tritt dann gegen BW Feldkirch (11:45 Uhr), die SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch (13:15 Uhr), den TV Bittenfeld 1898 (14:45 Uhr) und die HSG Willstätt/Hanauerland (16:15 Uhr) an. Aktuell weitgehend böhmische (sic!) Dörfer, trotzdem für alle Ansporn, in den kommenden zwei Wochen noch mal eine Schippe draufzulegen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Es spielten: Andre Paris, Jonathan Back (beide Tor), Vito Gärtner (2), Niklas Rittmüller (1), Thomas Valentin (1), Jonas Fischer (4), Aaron Bohn (5), Julius Gehring (6), Luis Förderer, Alfred Fellhauer (1), Per Tauer, Finnegan Rößler (9/4), Bengt Tauer (1), Leart Xhylani.

(Text & Fotos: Armin Rößler)

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