TSV Rot-Malsch – SG Nußloch 21:11 (9:7)
Der Dry January ist in aller Munde. Doch die B-Jugend des TSV Rot-Malsch hat die Aufforderung, im ersten Monat des Jahres wenig bis nichts zu trinken, offensichtlich komplett falsch verstanden. Deshalb hier die klare Anweisung: Vor dem nächsten Spiel hat jeder einen ordentlichen Schluck aus der Zielwasser-Pulle zu nehmen. Und danach sollten die Jungs bitte auch zumindest gelegentlich das Tor treffen. Denn der Chancenwucher aus der Partie gegen Nußloch darf sich auf keinen Fall wiederholen. Sonst geht das irgendwann schief.
Dass der Tabellenführer nicht schon gegen die SG Nußloch, immerhin Dritter der Oberliga Baden, ins Straucheln kommt, hat mit der sauberen Defensivleistung zu tun. So wenig treffsicher die Jungs sind, so konsequent halten sie hinten den Laden zusammen und den Gegner weg vom Tor. In Schulnoten verdient sich die Verteidigung eine glatte Eins, der Angriff pendelt irgendwo zwischen mangelhaft und ungenügend. Dass Nußloch zudem im Aufbauspiel Probleme offenbart und viele leichte Ballverluste einstreut, trägt dann seinen Teil zum am Ende deutlichen Sieg bei.
Das Spiel kommt schon nur sehr langsam in Gänge, die ersten Tore tröpfeln eher als dass sie fallen. Mit dem 6:2 (9.) ist aber eine erste Duftmarke gesetzt und die Marschrichtung scheint klar, auch wenn bis dahin längst nicht alles reibungslos gelaufen ist. Jetzt nehmen die Probleme beim Abschluss vor dem gegnerischen Kasten allerdings erst so richtig Fahrt auf, Fehlwurf reiht sich an Fehlwurf, der Nußlocher Torwart kann sich mehrfach auszeichnen, oft gehen die Würfe aber leider auch sehr deutlich meilenweit daneben. Eine Spielphase zum Wegschauen für die Fans der Heimmannschaft. Der Gast gleich zum 7:7 (15.) aus.
Die echte Flaute kommt aber erst noch. Das 8:7 fällt noch in der 15. Minute, das 9:7 erst in der 20. Die Halbzeitansprachen tragen nicht zur Besserung bei. In der zweiten Hälfte dauert es bis zur 31. Minute, bis der erste Treffer fällt – für die Gäste, die nach insgesamt elf Minuten Ereignislosigkeit auf 9:8 verkürzen und zu diesem Zeitpunkt sogar in Unterzahl sind. Ein Wachmacher? Das 10:8 (32.) folgt nur fünfzig Sekunden später – und dann passiert erst einmal wieder nichts beziehungsweise es werden die besten Chancen reihenweise verballert. Nur defensiv, da funktioniert das Team. Und das richtig gut.
Das 11:8 (36.) ist dann aber endlich die Initialzündung. Mit mehreren stark eingeleiteten und cool verwandelten Kontern holt sich der TSV das Momentum auf seine Seite, trifft jetzt plötzlich auch von außen und bleibt trotzdem hinten sattelfest. Weitere neun Tore hintereinander bis zum 20:8 (45.) sind ein echtes Ausrufezeichen! Dann darf Nußloch nach mehr als einer Viertelstunde ohne eigenen Treffer (!) auch wieder mal, am klaren Sieg ändert das logischerweise nichts mehr.
Ende November hatten sich die beiden Teams in der Olympiahalle eine bis zur letzten Sekunde packende Hinrundenpartie geliefert, ähnlich hochklassig war das Rückspiel leider nicht und spannend nur fünfunddreißig Minuten lang. Wichtig ist der doppelte Punktgewinn trotzdem, mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel bleibt die Tabellenführung in Rot-Malscher Hand. Am Samstag, 18. Januar, 13 Uhr, empfängt der TSV den Sechstplatzierten TV Forst in der Reblandhalle. Dann bitte mit derselben Defensivleistung, aber gerne auch dem erwähnten Zielwasser.
Es spielten: Andrè Paris (Tor), Henrik Schwarz (3), Fabian Götz, Julius Gehring (8/1), Aaron Bohn (5), Jonas Fischer, Luis Förderer (2), Vito Gärtner, Finnegan Rößler (2/1), Per Tauer (1).
(Text & Fotos: Armin Rößler)