HG Oftersheim/Schwetzingen 2 – TSV Rot-Malsch 24:31 (14:16)
So ist das manchmal: Da tritt der Dritte beim Vierten an, gewinnt weitgehend ungefährdet mit sieben Toren Vorsprung, schiebt sich in der Tabelle der Oberliga Baden mit dem fünften Sieg im fünften Saisonspiel auf Platz zwei vor – und doch ist am Ende keiner so recht zufrieden. Dafür ist die Leistung zu übersichtlich und weit weg von dem, was die B-Jugend des TSV Rot-Malsch schon gezeigt hat. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss? Oder ist es doch Überheblichkeit, weil die HG Oftersheim/Schwetzingen 2 ihren Kader mit der halben C-Jugend aufgefüllt hat? Letzteres macht für den TSV, so viel Verständnis muss dann doch sein, zumindest die Defensivarbeit schwierig, weil Spieler, die zwei Köpfe kleiner sind, bei konsequentem Verteidigen schon rein optisch immer in der Opferrolle sind …
Der Auftakt in der Schwetzinger Nordstadthalle gerät seriös, das 1:4 (4.) gibt in doppelter Hinsicht die Richtung vor. Einerseits zeigt es die klare Überlegenheit der Gäste aus Rot-Malsch, andererseits aber leider auch die Tendenz des Tages, immer dann nachzulassen, wenn der Leistungsunterschied richtig deutlich wird – das zieht sich wie ein roter Faden durch die komplette erste Hälfte. Und so bleibt Oftersheim/Schwetzingen, ohne wirklich aufzutrumpfen, irgendwie immer im Spiel. Der Beweis: Der TSV zieht auf 3:6 (7.) davon und liegt nur wenig später 7:6 (10.) hinten. Das geht bis zum 10:8 (13.), dann drehen die Jungs das Spiel zum 11:14 (21.) und sogar 12:16 (23.). Und damit zurück zum heutigen Muster: Als wäre ihnen das zu viel des Vorsprungs, lassen sie sich vor dem Halbzeitpfiff noch zwei Gegentreffer einschenken. Unnötig und ärgerlich.
Zum Pausentee gibt es offensichtlich die passenden Worte vom Trainerteam. Vier Tore hintereinander bis zum 14:20 (30.) sind ein gutes Signal. Zur Wahrheit gehört aber auch: In diesen fünf Minuten wird ein Siebenmeter verworfen (aber immerhin im Nachwurf verwandelt) und das Team handelt sich zwei von insgesamt sieben (!) Zeitstrafen ein. Damit kein falscher Eindruck der übertriebenen Härte entsteht: Der Gegner sammelt auch fünfmal zwei Minuten, dazu kommen hüben und drüben zusammen sechs gelbe und eine rote Karte. Insgesamt läuft es also wenig geschmeidig, dennoch setzt sich jetzt nicht nur die spielerische Überlegenheit, sondern vielleicht auch die stärkere Physis durch: Der TSV zieht auf 16:23 (33.) und 17:26 (39.) davon. Danach tröpfelt die Partie aus. Pflicht erfüllt, der Glanz fehlt.
Unterm Strich steht Platz zwei mit 10:0 Punkten, Rintheim auf Rang eins (12:0) hat ein Spiel mehr absolviert. Alles paletti? Nein. Aus der Rubrik wünsch-dir-was gibt’s vor dem nächsten Auftritt bei der Turnerschaft Durlach (Siebter mit 4:6 Punkten) am Samstag, 16. November, 14.30 Uhr, in der Weiherhofhalle in Durlach den frommen Wunsch, dass die Mannschaft dann bitte ihr wahres Gesicht zeigt, weniger larifari spielt, damit nicht nur das Punktekonto, sondern auch die wieder einmal sehr zahlreichen Fans auf ihre Kosten kommen – das Auge schaut ja mit …
Es spielten: Andre Paris, Per Tauer (beide Tor), Henrik Schwarz (3), Fabian Götz (5), Julius Gehring (6), Aaron Bohn (11/2), Jonas Fischer, Luis Förderer, Sijan Jenne, Finnegan Rößler (6/2), Leart Xhylani.
(Text & Fotos: Armin Rößler)