TSV Rot-Malsch – HG Oftersheim/Schwetzingen: 29:31 (15:17)
Wenn ein Team fünf Minuten nach Spielbeginn mit 5:0 und nach 9 Minuten mit 2:8 zurückliegt, dann ist entweder der Gegner übermächtig oder das Team hat den Spielbeginn verschlafen. Zur Prime Time am Samstagabend in der Parkringhalle war selbst für anwesende Handballlaien offensichtlich, dass sich hier kein Fall von Übermacht, sondern ein Paradebeispiel eines verpennten Auftakts abspielte.
Langsam wach wurden unsere Jungs erst nach etwas mehr als 20 Minuten. Dass sie den Rückstand dann von 8:15 bis zur Halbzeit auf 15:17 verringern konnten, lag aber nicht etwa daran, dass sie nach dem Fehlstart zu einem hochklassigen und dynamischen Spiel fanden. Zwar wurde ihr Spiel etwas besser. Aber stärker profitierten sie davon, dass dem Gegner der leicht erspielte hohe Vorsprung sichtlich zu Kopf stieg, um dort die für Konzentration zuständigen Gehirnzellen etwas aus dem Konzept zu bringen.
Wer dann beim erstmaligen Unentschieden in der 43. Minute anfing zu überlegen, wie man eigentlich „Happy End“ buchstabiert, konnte diese Gedankenübung schnell wieder ad acta legen, geriet unser Team doch gleich erneut in Rückstand, um in der 55. Minuten nach einer Serie verworfener Torchancen abermals mit 6 Toren zurückzuliegen. Der Rest war dann Ergebniskosmetik und am Ende stand eine Niederlage, die nun wirklich vermeidbar war.
Ja, es fehlten Spieler verletzt bzw. krank und der bisherige Top-Scorer unseres Teams war gesundheitlich angeschlagen und nur phasenweise einsetzbar. Zur Rechtfertigung der insgesamt schwachen Leistung genügt dies jedoch nicht. Das Team sprühte nicht gerade vor unbedingtem Siegeswillen, ein gegenseitiges Anfeuern, Loben oder Aufbauen hatte Seltenheitswert und keiner der mJA-Spieler konnte im Spiel richtig überzeugen. Gleiches gilt jedoch nicht für die drei B-Jugend-Spieler, die den Kader dieses Mal ergänzten. Per Tauer zeigte im Tor so manche Parade, Finnegan Rößler brachte Dynamik aufs Feld und Aaron Bohn glänzte als Rot-Malscher Top-Torschütze des Spiels.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel kommentierte Trainer Rainer Gleie: »Eine gute Leistung hätte uns heute einen Sieg bringen können. Aber mit unserem Fehlstart, Abwehrschwächen und vielen verpassten Torchancen waren wir nicht stark genug.«
Die anstehenden spielfreien Wochen bieten dem Team eine gute Möglichkeit sich auf seine Stärken zu besinnen und das lautstarke Anfeuern der Mitspieler zu trainieren. Dann geht’s gegen die HSG Dielheim/Malschenberg. Was braucht es mehr für eine hohe Motivation als ein Lokalderby?
Es spielten: Aaron Bohn (7), Ben Hütten (5), Noah Brühmüller (3), Diego Kehrer Treceno (3), Marcin Jenne (2), Finnegan Rößler (2), Simon Schneiders (2), Bengt Tauer (2), Lukas Thome (2), Dennis Tuncay (1), Jonathan Back, Moritz Gleie, Per Tauer, Niklas Walter
Trainer: Rainer Gleie, Robert Grüneberg