mJB: Auf Augenhöhe mit den Löwen

 

Rhein-Neckar Löwen II – TSV Rot-Malsch 32:31 (10:10; 22:18)

Es ist eines dieser Ergebnisse, bei denen man nicht recht weiß, ob man weinen oder sich doch freuen soll. Mit 32:31, also genau einem Törchen Unterschied, verliert die B-Jugend ihr Testspiel bei der zweiten Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen. Das ist angesichts des Klassenunterschieds auf dem Papier aller Ehren wert, spielen die Löwen in der kommenden Saison doch in der Regionalliga, während der TSV in der Oberliga Baden eine Klasse darunter antritt. Und es ist gleichzeitig echt ärgerlich, denn am Ende der in drei Dritteln zu je zwanzig Minuten ausgetragenen Partie standen die Zeichen klar auf Sieg. Die Prognose ist nicht gewagt: Zwei, drei Minuten mehr auf der Uhr und das Spiel wäre noch endgültig in Richtung Rot-Malsch gekippt. So endet nur der letzte Abschnitt mit 10:13 für den Gast.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

In der Anfangsphase ist mit einem derart furiosen Finale und knappen Ausgang nicht im Ansatz zu rechnen. Die Löwen zeigen sich zielsicher, der TSV ist noch nicht richtig bei der Musik und versemmelt ein um die andere Chance. Erst nach dem 4:0, als sich schon ein Debakel abzeichnet, stabilisiert sich der Gast. Die Konzentrationsfehler werden weniger, jetzt ist vor allem aber auch die Defensive sortiert und agiert endlich so stabil, wie man das von ihr gewohnt ist. Und vorne ist das Visier plötzlich korrekt eingestellt und die ersten Tore fallen für das richtige Team. Sukzessive knabbert der TSV den Vorsprung der Heimmannschaft ab, kommt immer näher heran und schafft zum Ende des ersten Drittels den inzwischen auch verdienten Ausgleich. Ohne Anzeigentafel kommt das auch für manchen etwas unkonzentrierten Zuschauer auf der Tribüne noch überraschend.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Im mittleren Abschnitt verlagert sich die beste Trefferquote von der halbrechten auf die halblinke Position, während die Außen zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend stumpf bleiben. Stark dagegen weiter die körperbetonte, aber faire Abwehrarbeit, die dem Gastgeber sichtlich nicht schmeckt. Für ein Testspiel wird es dann auch überraschend emotional auf der Trainerbank des Heimteams. Trotzdem haben die Löwen im zweiten Drittel mit 12:8 doch die Oberhand – weil sie ihre Kontergelegenheiten besser nutzen und weniger Großchancen überhastet verballern. Davon abgesehen, macht die Partie in vielen Phasen einen sehr ausgeglichenen Eindruck.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Das ändert sich im Schlussabschnitt – und zwar gleich zweimal. Liegen die Löwen anfangs immer knapp in Front, bauen sie ihren Vorsprung plötzlich auf 9:6 in diesem Drittel beziehungsweise in der Addition auf 31:24 aus – wenige Minuten vor Schluss quasi schon die Vorentscheidung. Doch da haben die Löwen die Rechnung ohne den TSV gemacht: Der dreht noch einmal auf, wirft Tor um Tor, jetzt übrigens auch verstärkt über außen, lässt auf der Gegenseite nur noch einen einzigen Treffer der Hausherren zu. Nur das letzte Tor zum 32:32-Ausgleich will leider nicht mehr fallen.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch
Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

 

Unterm Strich darf man mit dieser Vorstellung sehr zufrieden sein. Natürlich gibt es, im individuellen Vortrag wie in der gesamten Mannschaftsleistung, immer Luft nach oben und noch vieles, was man besser machen kann. Gleichzeitig ist vieles zehn Tage vor Rundenbeginn auch schon wirklich gut. Es bleiben noch ein paar Trainingseinheiten, ein Test in Wiesloch und ein Turnier in Forst, dann sollte das Team für die neue Runde gut gerüstet sein. Übermut ist fehl am Platz, das Vertrauen in die eigenen Stärken dürfen die Jungs ruhig haben.

Armin Rößler | TSV Rot-Malsch

Es spielten: Per Tauer (Tor), Fabian Götz (5), Julius Gehring (6), Jonas Fischer (2), Luis Förderer (3), Thomas Valentin (1), Aaron Bohn (3), Leander Hofacker (1), Leart Xhylani, Finnegan Rößler (9/3), Vito Gärtner (1), Jan Hilgenhaus.

(Text & Fotos: Armin Rößler)

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