TSV Rot-Malsch – TV Forst 53:46 (17:17/18:12/18:17)
Am Ende passt alles mit Mühe auf zwei Spielberichtsbogen: Im XXL-Test der B-Jugend gegen den TV Forst sehen die erfreulich zahlreichen Zuschauer aus beiden Lagern in der Reblandhalle schlappe 99 Tore (und keinen einzigen Luftballon). Dabei gibt es in dreimal dreißig Minuten Spielzeit für alle, ähnlich wie in der Woche zuvor gegen Wiesloch. Erst steht die nominelle B1 auf der Platte, hat dann ein halbes Stündchen lang überwiegend Pause, während die B2 übernimmt und im letzten Drittel wird bunt durchgemischt.
Erkenntnisse gibt es natürlich auch: Offensiv ist das im zweiten Test vor der Quali für die Badenliga (die am Sonntag, 28. April, in Plankstadt über die Bühne geht) weitgehend ordentlich. Die eine oder andere Chance bleibt zwar liegen, dennoch gibt es auch viel Gutes zu sehen: entschlossene Abschlüsse, schnelle Konter, eine Reihe flüssiger Kombinationen, mutige Würfe aus dem Rückraum – es klappt nicht alles, aber vieles und ein bisschen Zeit bis zum Ernstfall ist ja noch. Bis dahin muss das Augenmerk allerdings vor allem auf der Defensive liegen, denn die hat dieses Mal nicht ihren besten Tag erwischt. Das gilt quer durch alle Positionen, sowohl über beide Seiten als auch durch die Mitte. Im Vergleich zu dieser Abwehr ist ein Schweizer Käse richtig massiv, das hat man in der Vergangenheit schon deutlich stabiler gesehen. Mehr Konzentration, die Herrschaften, mehr Körperlichkeit, mehr Biss. Bitte.
Das Spiel selbst ist ein guter Gradmesser für die anstehenden Aufgaben, ist Forst doch ein Gegner auf Augenhöhe. In der vergangenen Saison sogar mehr als das, die Fans erinnern sich an eine trotz guter Leistung deutliche 24:30-Heimniederlage im November und an eine umso heftigere Auswärtspleite im Dezember (34:22 für Forst) – Schwamm drüber, wir schauen nach vorne. Und das guten Mutes.
Das erste Drittel verläuft nach zähen ersten fünf Minuten lange ausgeglichen, erst nach dem 6:6 kann sich der TSV Vorteile erarbeiten, zieht auf 9:6 und 10:7 davon. Nach dem 15:12 gibt es einen kleinen Bruch, Forst schafft den Ausgleich und hält das Remis bis zum Ende der ersten dreißig Minuten.
Die Zweite läuft, das erinnert erneut an den Test gegen Wiesloch vor einer Woche, zunächst einem Rückstand hinterher. 2:4, 3:5, 4:6 – erst dann wendet sich das Blatt. Mit dem 6:6 ist der Ausgleich geschafft, mit dem 8:7 gibt‘s die erste Führung, Forst schafft in diesem mittleren Drittel nur noch einmal den Ausgleich, muss den TSV dann ziehen lassen, erst auf 13:9, dann sogar auf 17:10. Am Ende steht ein 18:12 auf der Anzeigetafel beziehungsweise in Addition der beiden überlangen Drittel ein 35:29.
Im letzten Abschnitt, in dem jetzt wieder wilder gewechselt wird, gibt zunächst der TSV noch einmal Gas, liegt 6:3 und 7:4 in Front, ehe die Gäste besser ins Spiel kommen, sich einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten und ihn vom 7:9 (ja, mal wieder fünf Gegentore in Folge kassiert!) bis zum 11:13 auch halten können. Dann geht es aber wieder in die andere Richtung: Nach dem Ausgleich zum 13:13 wogt es hin und her, beim 16:17 sieht es noch einmal so aus, als könnte dieses Drittel verloren gehen, die Jungs beweisen aber lobenswerten Siegeswillen und drehen das Spiel in den letzten Sekunden zum 18:17. Hinten raus, auch das ist deutlich zu sehen, haben nach einer intensiven Partie und langen neunzig Minuten einige sichtlich zu kämpfen, die Fehler häufen sich sowohl bei den Abspielen als auch den Abschlüssen. Eine gute Vorbereitung für die Quali, in der bis zu vier Spiele à fünfundzwanzig Minuten an einem Tag zu absolvieren sind. Mit der Euphorie warten wir mal noch ein bisschen, Zuversicht darf aber schon an den Tag gelegt werden.
Es spielten: Matthis Bechtler, Andre Paris (beide Tor), Luis Förderer (3), Leander Hofacker (5), Julius Gehring (4), Finnegan Rößler (12/4), Jonas Fischer (1), Aaron Bohn (4), Vito Gärtner (10), Sijan Jenne, Leart Xhylani (1), Niklas Rittmüller (4), Jan Hilgenhaus (2), Tobias Rieg (2), Josaiah Rosarius (2), Thomas Valentin (3).
(Text & Fotos: Armin Rößler)