Rhein-Neckar Löwen – TSV Rot-Malsch 35:23 (14:8)
„Ich muss wirklich den Hut vor euch ziehen“, schreibt Coach Lothar Gehring mit „großem Lob“ an seine Spieler in den teaminternen Chat. Und sein Gegenüber Max Sormani, Trainer der Rhein-Neckar Löwen, hat nach der Partie in Kronau ebenfalls aufmunternde Worte für die Verlierer, spricht von einem „tollen Derby“ und „hitzigen Duell“. Am Ende verliert die C-Jugend mit 35:23 ein paar Tore zu hoch, darf aber trotzdem richtig stolz auf ihre Leistung sein. Nach 16 Minuten bei den noch ungeschlagenen Löwen mit 8:6 in Führung zu liegen – wer hätte das vor dem Spiel gedacht?
Die Gästefans, erfreulich zahlreich vertreten, haben in der Anfangsphase allen Grund zur Freude. Die Defensive ist trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Torwart André Paris stabil, der Ball läuft gut durch die Reihen und die anfängliche Nervosität ist schnell abgelegt. Dank guter Kombinationen und sicherer Abschlüsse liegt der TSV lange in Front, mal mit einem, mal sogar mit zwei Toren. Und der Gegner ist keineswegs schlecht drauf, arbeitet in der Abwehr konsequent und mit allen Mitteln, zeigt auch offensiv tolle Qualitäten. Aber mit dieser konzentrierten Leistung der Gäste hat man offensichtlich nicht gerechnet.
Dass nach dem 6:8 in der 17. Minute der Bruch kommt, hat mehrere Gründe: vergebene Großchancen, die dünne Personaldecke, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen, leichte Ballverluste und vielleicht auch fehlende Coolness, als das Spiel sich mehr und mehr dreht. Plötzlich werden die Jungs hektisch, statt einfach genau so weiterzuspielen, wie sie das lange Zeit sehr erfolgreich getan haben, machen sicher auch deshalb den einen oder anderen absolut überflüssigen Fehler. Und dann gibt es ja auch noch einen Gegner, der praktisch ohne Qualitätsverlust frische Leute aufs Feld schicken kann und womöglich durch den überraschenden Rückstand auch ein bisschen an der Ehre gepackt ist. So wird aus einem (aus Rot-Malscher Sicht) höchst erfreulichen 6:8 binnen sieben Minuten bis zum Halbzeitpfiff ein ärgerliches 14:8. Tja: Die Löwen mächtig geärgert, sie aber dann doch nicht erlegt.
In der Pause diskutieren die Fans auf der Tribüne. Geht da noch was? Realistischerweise nicht, aber wenn die Jungs sich zusammenreißen, bleibt ein achtbares Ergebnis möglich. Das haut zu Beginn der zweiten Hälfte noch nicht ganz hin, die Löwen bauen die Vorsprung auf acht Tore aus (19:11, 34.), dann folgt aber wieder eine ganz starke Phase des TSV, der bis auf fünf Treffer Differenz herankommt (23:18, 40.). Hintenraus wird es dann aber fast ein Spiegelbild der ersten Halbzeit, da fehlen dann aus vielerlei Gründen die Körner, um dem starken Kontrahenten weiter Paroli zu bieten. Statt 35:23 hätte es am Ende aber beispielsweise auch 32:28 stehen können. Großes Kompliment ans ganze Team für die starke Leistung. Und wir freuen uns aufs Rückspiel in Malsch (Samstag, 4. März, 15.30 Uhr) mit noch mehr TSV-Fans in der Reblandhalle und dann ohne das für viele immer noch ungewohnte Harz.
In der Tabelle bleibt die C-Jugend mit jetzt 6:6 Punkten auf Platz sechs von zehn Teams, hat aber weiter ein oder sogar zwei Spiele weniger als die weiter oben platzierte Konkurrenz – zumindest Rang vier bleibt in Reichweite. Punkte sammeln heißt jetzt die Devise bis Weihnachten gegen den Tabellenletzten aus Plankstadt (Samstag, 3. Dezember, 14 Uhr), den fünftplatzierten TV Forst (Samstag, 10. Dezember, 16 Uhr) und abschließend bei der HG Oftersheim/Schwetzingen (Sonntag, 18. Dezember, 12.15 Uhr), die aktuell Dritter ist.
Das Team: Aaron Bohn (Tor), Tobias Rieg (Tor), Thomas Valentin, Julius Gehring (7/3), Jonas Fischer, Luis Förderer (1), Leander Hofacker (5), Henrik Schwarz (4), Finnegan Rößler (5), Leart Xhylani (1), Per Tauer.
Autor: Armin Rößler