Quo vadis TSV Rot – Die erfolgreiche Ära der Badenliga Herren endet
Das war sie also – die vorerst letzte Spielrunde der 1. Herrenmannschaft unter dem Wappen des ruhmreichen TSV Rot. Aufgrund der Fusion mit dem TSV Malsch (die RNZ berichtete), war das Foto-Finish-Endspiel gegen den TV Eppelheim auch das Abschlussspiel für die Red Lobsters. Fortan bestreitet man die Badenliga-Spiele als TSV Rot-Malsch, die Weichen für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft sind gestellt. Aber alles der Reihe nach.
Recht früh wurde mit den anderen 15 Teilnehmern der Badenliga festgelegt, dass es zwei Staffeln und anschließendem Play-Off Modus geben wird. Unser TSV bekam es dabei mit den Karlsruher Vertretern und einigen Lokalrivalen zu tun, der vierte Tabellenplatz war das Ziel. Leider gab es jedoch trotz breitem Kader bereits in der Vorbereitung einige Ausfälle zu verkraften: Pascal Freiseis und Nils Klary erwischte es so schwer, dass bereits die komplette Runde gelaufen war. Trotzdem konnte man von einer sehr gelungenen Vorbereitung sprechen, die Kombination aus Forderung und Förderung schien gut anzukommen. So wollte man gleich beim ersten Spiel gegen die Zweitvertretung aus Pforzheim eine Duftmarke setzen. Leider verloren die Red Lobsters die Begegnung sehr unglücklich und auch selbstverschuldet (27:26), was sich wie ein roter Faden durch die folgenden Partien ziehen sollte. Gegen Knielingen (22:27), in Wiesloch (23:28) und gegen Heidelsheim (18:24) war der TSV immer gut im Spiel, die viel zu hohe Anzahl an technischen Fehlern und verworfenen Bällen reichten gegen abgebrühte Gegner aber einfach nicht. So zierte der TSV erstmal das Tabellenende. Beim Heimspiel gegen den späteren Absteiger aus Hockenheim schnappten sich die Krebse dann aber gottseidank die ersten Punkte, welche man beim anstehenden Derby direkt vergolden wollte. Pustekuchen. Die Punkte gingen ebenso (23:27) wie die aus dem ersten “Endspiel“ gegen Stutensee (22:23) an die Gegner, nach der Hinrunde stand somit eine erschreckende Bilanz von 2:12 auf dem Papier. Ernüchternd war das jedoch nur auf den ersten Blick. In Anbetracht der teils verheerenden Verletzten-Liste und dem Potential, dass eigentlich in der Mannschaft schlummert war zumindest der Mannschaft intern klar, dass es nur eines Erfolgserlebnisse bedurfte, um aus dem Loch zu entkommen.
Beim Auftakt daheim gegen Wiesloch (21:23) und beim Top-Favoriten aus Heidelsheim (22:26) reichte es noch nicht für zählbares, am 13.02. in Stutensee war es dann aber soweit. Der erste, erlösende Auswärtssieg und somit Punkte 3+4 wurden eingetütet (27:23). Sichtlich erleichtert sah man Lachen in den Gesichtern der Spieler, der Glaube an die eigene Stärke war zurück. Die nächsten drei Partien entschied der TSV dann jeweils für sich, Highlight war sicherlich die Derby-Revanche gegen den Ortsnachbarn aus St.Leon, ein überzeugender 29:20 Erfolg stand hier letztendlich zu Buche. In Knielingen gab es zwar nichts zu holen, den fünften Tabellenplatz ließen sich unsere Jungs aber nicht mehr nehmen. Betrachtet man die Rückrunde separat, so stehen hier 8:6 Punkte zu Buche, im Vergleich zur Hinrunde eine deutliche Steigerung.
So stand also das Playoff Spiel gegen den langjährigen Rivalen aus Eppelheim auf dem Programm. Der TVE hatte ebenfalls mit massiven Ausfällen zu kämpfen und konnte in der Parallelgruppe lediglich drei Punkte ergattern und wurde somit achter und letzter. Das alles, auch die gute Leistungen des TSV in der Rückrunde, war aber genau nullkommanull mehr wert. Zwei Spiele auf Messers Schneide standen an, der Sieger ist gerettet und der Verlierer hatte nochmal die Möglichkeit, in der Lucky-Loser-Runde dem Abstieg von der Schippe zu springen. Parallel dazu wurde die oben erwähnte Fusion mit dem TSV Malsch beschlossen, somit lag quasi das Schicksal zweier Vereine in den Händen der Jungs von Kapitän Nils Wege. Gottseidank war Fortuna auf Seiten unserer Mannen, vielleicht hatte man sich dieses Glück aber auch aufgrund der ständig steigenden Form einfach verdient. Eppelheim wurde in Summe beider Spiele mit einem Tor plus bezwungen, der Jubel danach wird für längere Zeit seines gleichen suchen. Leider musste der TV Eppelheim inzwischen den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten. Auf diesem Wege soll nochmals gesagt werden, dass sich die Eppelheimer (Spieler wie Fans) trotz der bitteren Niederlage als sehr fairer Verlierer präsentierten. So muss das sein, großes Kino. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, möglichst natürlich in der Badenliga.
Unserer Herren hatten nach dem Sieg bereits seit Ende März Feierabend und mit Hinblick auf den neuen TSV Rot-Malsch wurde das Kapitel TSV Rot Herren mit einem gebührenden Abschluss beendet. Bei einem lockeren Kick mit dem Motto Bad Taste verabschiedet man sich in die Sommerpause. Ab Ende Mai geht dann die Vorbereitung auf neue Runde in neuem Gewand los.
An der Stelle bedankt sich der Autor dieses Textes nochmal bei folgenden Personen, ohne die die Runde samt dem grandiosen Abschluss so nicht möglich gewesen wäre:
– Bei Steffen Wacker für deine drei Jahre als Co-Trainer. Du wirst fehlen
– Bei Sarah Mohr, ohne dich wäre die Personalsituation sicherlich noch schwieriger bzw. nicht mehr möglich gewesen
– Bei Florian Becker, der die Mannschaft bei allen außersportlichen Aktivitäten unterstützt hat
– Bei Julian Schäffner, der sich um alles kümmert, nicht nur bei den Herren 1
– Bei Dominik Fischer für die Athletik-Vorbereitung. Jungs körperlich und mental topfit – Ziel erreicht.
– Bei Jan Thome, für die Arbeit und Unterstützung mit unseren Torhütern
– Bei Michael Hornig, unserem Hallensprecher. Heimspiele ohne dich, derzeit schwer vorstellbar
– Bei Alex Guse für die musikalische Untermalung der Heimspiele
– Bei Julian Ganter für die Spielberichte
– Bei unseren Zeitnehmern Anja Steger, Bernd Steinhauser und Dieter Stegmüller für eure Zeit
– Bei den Kassieren
– Bei allen Gönnern, die mit Ihren Geldspenden den finanziellen Schaden bei der Nichtabstiegsfeier in Grenzen gehalten hatten
– Bei allen, die hier oder beim abschließenden Bericht gegen Eppelheim vergessen wurden
Vielen Dank!
Wir sehen uns nächstes Runde wieder. Seid gespannt, die Lokomotive Rot-Malsch nimmt Fahrt auf!